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MIT! - Schulentwicklung: Der Weg zu mehr Demokratie und Partizipation an der Schule

Wer sich für Demokratie und Partizipation als Schulentwicklungsziel entscheidet, kann dies auf vielen verschiedenen Wegen erreichen. Zum einen hängt dies von den Bedingungen und Ressourcen vor Ort ab, zum anderen von den Ideen der Schülerinnen und Schüler und der schulischen Akteure, da Partizipation nicht nur Ziel, sondern auch wichtiges Gestaltungsmerkmal des Prozesses ist und daher immer Überraschungen bereithält. Gerade wenn der Prozess partizipativ und somit offen und kreativ gestaltet ist, kann es hilfreich sein, sich im Vorfeld über wesentliche Aspekte Klarheit zu verschaffen und ein strukturiertes Vorgehen zu haben, um der Plastizität des Prozesses einen Rahmen zu geben.

Auf dieser Seite wollen wir Ihnen Anregungen, Tipps und Inspirationen geben, wie Sie Partizipation und Demokratielernen an Ihrer Schule auf Ihre ganz eigene Weise fördern und ausbauen können. 

Schulentwicklung - Schritt für Schritt

Sie können den Weg unten Schritt für Schritt gehen, oder auch nur an den Stellen dazukommen, die Ihnen hilfreich für Ihren Schulentwicklungsprozess erscheinen.

Schritt 1: Warum Partizipation als Schulentwicklungsziel? (Nutzen)

Was genau ist Partizipation? Wo und wie wird Partizipation als Schulentwicklungsziel gerechtfertigt? Welchen Nutzen hat Partizipation für Schülerinnen und Schüler und die Schulgemeinschaft?

Zu Beginn des Prozesses ist es sinnvoll, sich Klarheit über Bedeutung und Nutzen von Demokratielernen sowie Partizipation zu verschaffen und verschiedene Vorüberlegungen zu treffen. Informationen dazu finden Sie auch auf unterschiedlichen Seiten auf dem Portal für Politische Bildung und auf der Seite "MIT! - Vorüberlegungen zur Etablierung einer partizipativen Schulkultur".

Einen Überblick über die rechtlichen Vorgaben und die Verankerung von Partizipation und Demokratielernen im Lehrplan gibt die gleichnamige Präsentation im Materialteil. 

Linktipps und Materialien

 

Schritt 2: Was brauchen wir, damit der Prozess gelingt? (Gelingensbedingungen)

Welche Bedingungen an Schulen sind günstig für Partizipation? Was davon gibt es bei uns an der Schule schon? Was lässt sich ausbauen oder verändern?

Es ist von Vorteil, sich die Gelingens- und Rahmenbedingungen für Partizipation an der Schule bewusst zu machen und zu prüfen, wie dies mit den eigenen Ressourcen und Bedingungen vor Ort zu schaffen ist. Auf der Portalseite „Vorüberlegungen zur Etablierung einer partizipativen Schulkultur" erhalten Sie weitere Anregungen, wie Sie  z. B. in einer Lehrerkonferenz gemeinsam überprüfen können, in welchen Bereichen an Ihrer Schule diese bereits vorhanden sind und wodurch sie gefördert oder ausgebaut werden können. Nähere Informationen finden Sie auf der Seite „MIT! – Partizipation an der Grundschule – Beteiligung mit Begleitung.

> zur Seite „Vorüberlegungen zur Etablierung einer partizipativen Schulkultur" (Link)

Schritt 3: In welchem Bereich wollen wir etwas bewegen? (Handlungsfelder mit Selbsteinschätzungsbogen)

In welchem Bereich ist unsere Schule im Hinblick auf Demokratielernen und Partizipation schon stark? Wo gibt es noch Handlungsbedarf? Wo wollen wir in der Schulentwicklung Schwerpunkte setzen?

Im Zuge des Schulversuchs MIT! wurde für die teilnehmenden Schulen zur ersten Orientierung ein Raster entwickelt, das dabei unterstützt, den Ist-Stand zu ermitteln, Handlungsfelder zu definieren und Schwerpunkte zu setzen. Es liegt als Excel-Tabelle für die digitale und als PDF für die analoge Bearbeitung vor. Es kann als Grundlage für eine Lehrerkonferenz oder für eine persönliche Auseinandersetzung der Schulleitung mit dem Thema hilfreich sein.

Links/Material

  • „Orientierungsraster Demokratielernen und Partizipation“ (Excel-Tabelle)
  • „Orientierungsraster Demokratielernen und Partizipation“ (PDF)

Schritt 4: Wo stehen wir und wo wollen wir hin? (Schatzkiste und Visionboard)

Wo liegen unsere demokratischen Schätze an der Schule? Wie sieht unsere Vision einer perfekten Schule im Hinblick auf unser Entwicklungsziel aus?

Um eine erste Annäherung an das Thema mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren zu ermöglichen, bietet sich die Erstellung einer gemeinsamen Schatzkiste und/oder eines gemeinsamen Visionboards an. Die Schatzkiste zeigt, welche demokratischen und partizipativen Schätze es an der Schule bereits gibt. Das  Visionboard ermöglicht die Darstellung einer Vision, wie die perfekte Schule im Sinne des Entwicklungsziels für alle Beteiligten aussehen könnte. Zu diesem Zeitpunkt werden die Ideen weder bewertet noch zensiert. Den Beteiligten sollte klar sein, dass es sich dabei um eine Vision und nicht um einen konkreten Bauplan einer partizipativen Schule handelt.

Material

  • Impuls „Schatzkiste" (PDF)
  • Impuls „Visionboard" (PDF)

Schritt 5: Wie holen wir alle ins Boot? (Methodenbox)

Wie kann ich die gesamte Schulgemeinschaft ins Boot holen, damit der Prozess von möglichst vielen Menschen getragen wird und nachhaltig ist? Welche analogen Methoden oder digitalen Tools können dafür hilfreich sein?

Nachdem geklärt ist, in welchen Bereichen sich die Schule auf den Weg machen möchte und welche Fragen gemeinsam geklärt werden sollen, braucht es Verfahren und Methoden, um die Schulgemeinschaft in den Schulentwicklungsprozess einzubeziehen. Hier finden Sie wichtige Vorüberlegungen sowie digitale und analoge Möglichkeiten für die Umsetzung. Hinzu kommen Links zu Materialien bzw. Internetseiten, auf denen partizipative Methoden und Verfahren vorgestellt werden.

Material und Links

Weitere Anregungen zu Moderationsmethoden finden Sie im ISB-Themenportal Schulentwicklung Bayern.

Schritt 6: Wie wollen wir unser Ziel erreichen? (Roadmap und Konzeptplanung)

Was sind unsere großen und kleinen Ziele? Was sind unsere kurzfristigen und langfristigen Ziele? Wo liegen Stolpersteine? Wer kümmert sich um was? Wie planen wir den Prozess?

Nachdem der Ist- und Soll-Stand geklärt ist, braucht es einen Plan, was Schritt für Schritt an der Schule geschehen soll. Dieser Plan kann für einen ersten Überblick in Form einer „Roadmap“ für ein Schuljahr oder auch für mehrere Schuljahre gestaltet werden. Auch in einzelnen Klassen oder für ein Jahrgangsstufenteam können Roadmaps hilfreich sein. Wenn die Planung genau festgehalten werden soll, hilft ein Planungsbogen, der Aufgaben, Zeiträume und Verantwortliche konkret ausweist. Beispiele und Vorlagen finden Sie bei den Materialien.

Material

Weitere Anregungen zur Ziel- und Maßnahmenplanung erhalten Sie im ISB-Themenportal Schulentwicklung Bayern.

Schritt 7: Wie stellen wir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind? (Reflexionsbögen)

Wissen die Schülerinnen und Schüler, wo sie sich beteiligen können? Kennen die Lehrkräfte ihre Partizipationsmöglichkeiten und die der Kinder? Erlebt die Schulgemeinschaft positive Veränderungen im Hinblick auf das Entwicklungsziel?

Feedback ist ein entscheidender Gelingensfaktor für Schulentwicklung, um bei den Beteiligten immer wieder zu überprüfen, ob und wie Neuerungen und Ideen bei ihnen ankommen, um gezielt nachbessern und ggf. Prozesse anpassen zu können. Hier können Umfragen auf analogem sowie digitalem Weg hilfreich sein. 

Material

Hier finden Sie Fragebögen für die unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure der Schulgemeinschaft in Bezug auf ihr Erleben von Partizipation. Darüber hinaus stellt die Qualitätsagentur am ISB verschiedene Fragebögen (analog wie digital im Rahmen von Betsie) rund um das Thema “Demokratieerziehung” und “Schülerpartizipation” zur Verfügung. Alle Schulen in Bayern können kostenfrei und datenschutzkonform mit Hilfe von BETSIE und vorgefertigten Befragungsbausteinen eigene Umfragen erstellen, durchführen und digital auswerten.

Schritt 8: Wie informieren wir alle über den Prozess? (Visualisierung und Kommunikation)

Wie können wir unsere Planungen festhalten, so dass sie für die ganze Schule transparent sind und jede Person weiß, was sie zu tun hat? Wie erfahren neue Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte von unserem Vorhaben und dem Status quo?

Um Transparenz über Prozesse und Entwicklungen an der Schule zu ermöglichen, ist es wichtig, diese zu dokumentieren und auf verschiedenen Kommunikationswegen für alle Beteiligten zugänglich zu machen. Hier finden Sie eine Sammlung von Ideen, wie dies zielführend geschehen kann.

Material

  • Visualisierungsmöglichkeiten im Schulhaus – Eine Ideensammlung (PDF)
  • Ideenkarte „Ergebnispräsentation Schulradio" (PDF)
  • Blanko Dokumentationsbogen zum Befüllen für die Visualisierung eigener Ideen/Projekte (Word)

Schritt 9: Wie werden wir dabei unterstützt? (Netzwerk)

Welche schulischen und außerschulischen Akteure können uns unterstützen? Wo bekommen wir weiterführende Informationen und Materialien? Wie holen wir uns Unterstützung vor Ort?

Sowohl für die Gestaltung des Schulentwicklungsprozesses als auch für den Bereich Demokratielernen und Partizipation gibt es Unterstützungsangebote, die Schulen auf ihrem Weg begleiten und Impulse für die eigene Arbeit geben können. Auf der Seite Ansprechpersonen haben wir für Sie verschiedene Ansprechpartner aufgelistet. Darüber hinaus lohnt es sich aber immer, individuell vor Ort nach Ansprechpersonen bzw. Partnerangeboten zu suchen.