AK Politik und Demokratie
Ein AK Politik und Demokratie bietet die Möglichkeit, sich mit politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen außerhalb des Fachunterrichts auseinanderzusetzen. Auf regelmäßigen Treffen können Schülerinnen und Schüler beispielsweise aktuelle Themen diskutieren, demokratische Prozesse reflektieren und eigene Positionen argumentativ entwickeln. Ziel ist es, das politische Interesse der Teilnehmenden zu fördern, ihre Urteilsfähigkeit zu stärken und Wege konstruktiver Mitwirkung im schulischen und gesellschaftlichen Umfeld aufzuzeigen.
Die nachfolgenden Hinweise können Schülerinnen und Schülern Anregungen bei der Gründung eines AK Politik und Demokratie geben.
Leitfaden zur Gründung eines AK Politik und Demokratie
Haltet den Zweck sowie die Rahmenbedingungen des Arbeitskreises (zeitlicher Rhythmus und Ort der Treffen, Teilnehmerkreis, Leitung etc.) fest. Überlegt euch, wie ihr den neuen AK in das bereits bestehende schulische Angebot (z. B. weitere AKs oder Wahlkurse) einbinden könnt.
Bezieht in eure Überlegungen die Verbindungslehrkraft ein. Diese hilft euch bei der Umsetzung und steht euch beratend zur Seite.
Damit ihr euch in der Schule treffen und dort auch am Nachmittag arbeiten könnt, müsst ihr die Schulleitung über euer Vorhaben informieren. Im Rahmen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit ist es zudem sinnvoll, die Schulleitung in die Projektideen und inhaltliche Planung einzubinden. Sprecht auch mit der Schulleitung ab, welche Lehrkraft als Ansprechperson für den AK verantwortlich ist und ggf. die Aufsichtspflicht bei Treffen und Veranstaltungen des AKs sicherstellt.
Legt einen Termin für euer erstes Treffen fest und bewerbt dieses in der Schule (z. B. Plakataushänge, Durchsage, Mund-zu-Mund-Propaganda). Achtet bei der Terminauswahl darauf, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler auch Zeit haben und nicht alle im Nachmittagsunterricht eingebunden sind. Besprecht beim ersten Treffen gemeinsam, mit welchen Themen ihr euch beschäftigen und welche Regeln des Miteinanders ihr aufstellen wollt. Erstellt ein grobes (Halb-)Jahresprogramm mit thematischen Schwerpunkten (z. B. demokratische Wahlen, Grundrechte, Kommunalpolitik, Chancen und Gefahren Künstlicher Intelligenz).
Trefft euch in regelmäßigen Abständen und bewerbt diese Treffen weiterhin. Bereitet die Treffen so vor, dass alle Teilnehmenden Freude daran haben. Ein möglicher Ablauf für ein Treffen könnte wie folgt aussehen: 1 Ankommen und News-Check; 2 Impuls/Material; 3 strukturierte Diskussion/Arbeitsphase; 4 Auswertung und To-Dos für nächstes Treffen.
Es hat sich bewährt, wenn ein SMV-Mitglied die Leitung des AKs übernimmt und die Arbeit des AK koordiniert (ggf. in Absprache mit der für den AK zuständigen Lehrkraft). Sie ist auch dafür verantwortlich, in der Klassensprecherversammlung regelmäßig über die Arbeit im AK zu berichten.
Berichtet von euren Ergebnissen (z. B. über eine Schautafel in der Aula, auf der Webseite der Schule), damit man euch im Schulleben wahrnimmt. Wenn ihr es euch zutraut, könnt ihr auch – natürlich in Absprache mit der Schulleitung – eine größere Veranstaltung durchführen (z. B. Podiumsdiskussion, Expertengespräch).
Grundlegende Hinweise
Bei der Behandlung politischer Themen ist ein besonderes Fingerspitzengefühl gefordert. Eure Arbeit im AK muss daher gewissen Spielregeln folgen:
1. Der Beutelsbacher Konsens ist eine Art Grundregel für Demokratiebildung an Schulen und sorgt dafür, dass Politische Bildung fair, ausgewogen und frei von Beeinflussung stattfindet. Er besteht aus drei Punkten:
- Niemand darf „überwältigt“ werden: Lehrkräfte oder Arbeitskreisleiter dürfen nicht versuchen, jemanden mit ihrer Meinung zu überreden oder unter Druck zu setzen. Jede und jeder soll sich frei eine eigene Meinung bilden können.
- Themen müssen kontrovers dargestellt werden. Wenn es zu einem Thema verschiedene, gesellschaftlich anerkannte Meinungen gibt, dann müssen diese auch in der Schule vorkommen, damit klar wird, dass es nicht nur eine Sichtweise gibt.
- Jede und jeder soll selbst urteilen lernen: Die AK-Teilnehmenden sollen lernen, politische Fragen zu verstehen, Informationen zu prüfen und dann selbst zu entscheiden, was sie darüber denken.
2. Politische Werbung ist im Rahmen von Schulveranstaltungen verboten (vgl. Art. 84 Abs. 2 BayEUG). Die Arbeit des AK muss daher parteipolitische Neutralität wahren, sie darf also keine politische Partei bevorzugen oder benachteiligen. Das bedeutet etwa, dass ihr bei der Auswahl von Materialien auf parteipolitische Vielfalt achtet und zu Expertengesprächen Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Parteien einladet. Um hier auf Nummer sicher zu gehen, stimmt euch unbedingt mit eurer Schulleitung ab – sie ist letztlich auch dafür verantwortlich, was an der Schule passiert.
Good-Practice-Beispiele
An zahlreichen Schulen sind bereits Arbeitskreise eingerichtet, in denen es um die Themen Politik, Demokratie und Werte geht. Im Folgenden findet ihr eine Ideensammlung und Links, an denen ihr euch orientieren könnt.
AG Demokratie
Grundschule am Schererplatz
Während des Schuljahres anhand eines flexiblen Lehrplans Methoden und Verfahren des Demokratielernens kennenlernen und gemeinsam demo-kratiepädagogische Konzepte planen – das findet in der AG Demokratie der Grundschule am Schererplatz statt.
> AG Demokratie (PDF)
AK Politik und Kultur
Gymnasium München/Moosach
Der Arbeitskreis Politik und Kultur ist seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil der Schulgemeinschaft. Hier bringen sich Schülerinnen und Schüler mit ihren Ideen ein und tragen aktiv zur Mitgestaltung des Schullebens bei, z. B. im Rahmen einer Jam-Week oder mit Weekly-Good-News.
> AK Politik und Kultur (PDF)
AG Demokratie und Werte
Städt. Anne-Frank-Realschule München
Die AG Demokratie und Werte unterstützt die SMV bei der Umsetzung von Projekten zur Politischen Bildung und Wertevermittlung.
> AG Demokratie und Werte (PDF)