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Energie- und Ressourcenkonzept

Bedeutung des Themenbereichs Energie und Ressourcen im Kontext einer BNE

Energie, Ressourcen und Biodiversität sind wichtige Lebensgrundlagen unserer Zivilisation. Soll sich diese als, im wahrsten Sinne des Wortes, nachhaltig erweisen, kommt den Veränderungen in diesen Bereichen eine entscheidende Rolle zu. Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie orientiert sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) und gibt die von der Bundesregierung angestrebten Ziele des Transformationsprozess für die verschiedenen Bereiche vor. Ein wichtiger Transformationsbereich zielt auf die notwendige Energiewende und den Schutz des Klimas ab. (SDGs 7 und 13) Dafür gilt es, bis spätestens 2050 unseren Energieverbrauch zu halbieren und Treibhausgasneutralität zu erreichen. Dieses gelingt nur, wenn die Energieversorgung zunehmend durch erneuerbare Energien erfolgt. (vgl. Nachhaltigkeitstrategie 2021, S. 17.)
Energie- und Ressourcenverbrauch sind dabei eng miteinander verbunden. In der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie wird deshalb neben der Energieversorgung auch der Bereich der Kreislaufwirtschaft als Transformationsbereich beschrieben. Konkret wird das Ziel benannt „das Wachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln" (ebenda, S. 17) und darauf hinzuwirken, dass Konsum und Produktion innerhalb der planetaren Grenzen stattfinden. Dazu ist es ebenso notwendig, den Ressourcenverbrauch einzelner Personen durch Konsum und Lebensstil zu senken sowie eine grundlegende Veränderung der Produktion von Gütern, der Entsorgung von Abfällen und der Gestaltung von Lieferketten zu erzielen. (vgl. ebenda, S. 17)
Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung benennt neben den Zielen zu Energieerzeugung und Kreislaufwirtschaft auch immer wieder den Schutz der Biodiversität als wichtiges Anliegen, denn „Biodiversität ist eine zentrale Voraussetzung dessen, was Ökosysteme für unser Leben, unsere Ernährung und unsere Gesundheit leisten. Ihre enorme Bedeutung zeigt sich beispielsweise in der Leistung der Bestäuberinsekten, ohne die wir auf viele Obst- und Gemüsesorten verzichten müssten.“ (Bundesamt für Naturschutz, Projekte des Bundesprogramms, Biologische Vielfalt, 2016, S. 3)
Bei der Transformation der Bereiche Energie, Ressourcen und Biodiversität geht es also um die fundamentalen Überlebensgrundlagen unserer Gesellschaft. Um diese Überlebensgrundlagen zu sichern, bedarf es neben technologischen Lösungsstrategien vor allem auch einer ehrlichen Auseinandersetzung mit den dahinterliegenden Zielkonflikten.
Schulen sind als Herzstück einer modernen Demokratie der Ort, an dem die Schülerinnen und Schüler für diesen Dialog befähigt werden sollen. Gleichzeitig sind Schulen aber auch konkrete Gebäude und Flächen, die Energie und Ressourcen verbrauchen und somit auch Einfluss auf die Biodiversität in ihrer Umgebung nehmen.

Umsetzungsmöglichkeiten im schulischen Umfeld

Die zentrale Idee eines Energie- und Ressourcenkonzepts liegt in der Optimierung der Öko- und Energiebilanz der Schule. Diese Bilanz umfasst alle Stoffkreisläufe (z. B. Beschaffung, Verbrauchsreduktion, Abfall- und Recycling-Konzept, Papierreduktion durch Digitalisierung), sowie alle baulichen und landschaftlichen Gegebenheiten. Bei Schulgebäuden und -anlagen geht es dabei um den Energieverbrauch in Form von der Elektrizität, Wärme etc. und damit auch um den baulichen und technischen Istzustand (z. B. Elektrische Geräte, Heizungssystem, Dämmung, graue Energie etc.).
Daneben spielt bei Freiflächen, Pausenhöfe, Parkplätze etc. die Biodiversität eine wichtige Rolle.


Ein Energie- und Ressourcenkonzept beschreibt einzelne Meilensteine eines Transformationsprozesses.
Das Schulmanagement (Schulleitung und Sachaufwandsträger) leiten diesen Transformationsprozess mit dem Ziel ein, die Energie- und Ressourcenbilanz der Schule zu verbessern. Ziel der Meilensteine ist es, die Schulfamilie und ihre Kooperationspartner auf ihrem individuellen Weg zu unterstützen. Das Konzept gibt deshalb keine starre Struktur vor, sondern ist vielmehr als eine Art Kompass zu verstehen, der den Beteiligten hilft, einen sinnvollen Weg zu finden. Zu welchem konkreten Ziel dieser Weg führt und wo genau man abbiegt, entscheiden die Beteiligten vor Ort selbst, denn sie kennen die konkreten Herausforderungen, Chancen, Synergiemöglichkeiten und Kooperationspartner- und partnerinnen.
Die einzelnen Meilensteine sollten von einem Projektteam vor Ort festgelegt werden. Wer in diesem Team sinnvoller Weise eingebunden ist, richtet sich nach Schulart und der individuellen Situation der jeweiligen Schule.
Beispiele für Meilensteine könnten die Ermittlung des Energieverbrauchs und CO2-Austausches der Schule, der jährliche Papierverbrauch, oder auch die Erarbeitung von konkreten Lösungsvorschlägen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes sein.

Der Lernort Schule bietet in diesem Transformationsprozess den Vorteil, dass auch das pädagogische Potenzial genutzt werden kann und soll. Insofern gilt der Leitsatz: „Der Weg ist das Ziel“. Dabei eröffnet die Einbindung von Lernenden und Lehrenden in den beschriebenen Transformationsprozess zahlreiche authentische Lernanlässe. Im besten Fall geht der Kompetenz- und Wissenszuwachs der Lernenden dabei Hand in Hand mit messbaren Beiträgen zum Klimaschutz und der Erhaltung der Artenvielfalt.

Anregungen für Konzepte im Kontext der Mobilität finden sich u. a. hier.

Die Analyse des oben beschriebenen Istzustandes sowie die Erarbeitung eines Sollzustandes im Bereich Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz (Energiebilanz) und Biodiversität bietet zahlreiche konkrete Bildungsanlässe für die Lernenden, die durch Projekte und Lernaktivitäten in die Verbesserung des Istzustandes eingebunden werden können. Es gibt zahlreiche Best Practice Beispiele und Materialien, die die Schulen für ihren individuellen Weg nutzen können.
Beispiele:

  • Ausstellung/Infotafel zu den Themen Energie, Ressourcen, Biodiversität
  • Klassendienst „Energiemanager“
  • Energierallye im Schulhaus „Istzustands-Analyse“
  • Biodiversitätsrallye auf dem Schulgelände
  • Projektarbeiten zu Verbesserungsvorschlägen



Verschiedene außerschulische Partnerinnen und Partner unterstützen Schulen bei der Umsetzung von BNE durch Angebote vor Ort sowie Kooperationen, die in die Schulen hineinwirken. Darüber hinaus bieten sie zum Teil sowohl analoge als auch digitale Materialien und Formate an, die anschlussfähig an die Arbeit an den Schulen sind. Durch ihre außerschulische Expertise und Kompetenz können sie Lehrkräfte und Schulen – auch in langfristiger Zusammenarbeit - auf verschiedene Weise unterstützen, z. B. im Unterricht, in außerunterrichtlichen Ganztagsangeboten sowie in einer Vielzahl von Projekten.
Um die Qualität der Bildungsangebote externer Partner zu gewährleisten, sind die folgenden Qualitätskriterien zu berücksichtigen:

  • fachliche Qualifikationen,
  • inhaltliche Schwerpunktsetzung und eine pädagogisch durchdachte Struktur,
  • Zielgruppenorientierung und altersgemäße Beteiligung der Zielgruppe,
  • Methodeneinsatz, der einen eigenverantwortlichen, handlungsorientierten und interaktiven Lernprozess begünstigt.


Hier findet sich eine beispielhafte Auswahl von möglichen außerschulischen Partnern nach Themenfelder gegliedert:

Energieeffizienz der Schule:

  • Betriebe Bereich Bau und Heizung/Sanitär/Elektrik
  • Universitäten, Hochschulen und weiterführende Schulen


Biodiversität an der Schule

  • Betriebe aus dem Bereich Garten- und Landschaftsbau
  • Betriebe und Behörden aus dem Bereichen Umwelt, Gewässerschutz und Forst- und Landwirtschaft
  • Universitäten, Hochschulen und weiterführende Schulen
  • Vereine, NGOs und (Umwelt-)Verbände (BUND; Gartenbauverein; etc.)

Kreislaufwirtschaft und Ressourcen

  • Kommunen, Wertstoffhof
  • Betriebe aus dem Bereich Recycling und Entsorgung
  • Universitäten, Hochschulen und weiterführende Schulen

Mögliche Synergieeffekte: Einblick in Ausbildungsberufe, in Studiengänge und Forschung sowie in zivilgesellschaftliches Engagement und außerschulische Bildung

 

Beispiele für Programme, Projekte und Best Practice

Außerschulische Lernorte zu BNE

Das Unterkapitel Lernorte BNE bietet Ihnen eine Auswahl an Anregungen und Angeboten zu außerschulischen Lernorten im Rahmen von BNE.

Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die Webseite Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein Angebot des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz und enthält u. a. wichtige Informationen zu Umweltstationen, Qualitätssiegel und Projekte.

AGP - Aktionsgruppenprogramm

Mit Förderzuschüssen von bis zu 2.000 Euro unterstützt das Aktionsgruppenprogramm (AGP) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Engagierte in Schulen und Initiativen, die ihr Wissen über die Zusammenhänge der Einen Welt vertiefen und weiter vermitteln.

Für mehr Informationen