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Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk

Bildungsziel und Bayerische Verfassung

Heimat ist ganz allgemein verbunden mit dem Wunsch nach Zugehörigkeit, Einordnung, Gemeinschaft sowie Identität. Es handelt sich dabei um ein universelles Bedürfnis, dem sich kaum jemand entziehen kann.
Der in diesem Kontext verwendete  Begriff der „bayerischen  Heimat“ findet durch den 1984 erweiterten Art. 3 bzw. 3a BayVerf eine Konkretisierung:
„(1) Bayern  ist  ein  Rechts-,  Kultur-  und  Sozialstaat.  Er dient dem Gemeinwohl. (2) Der Staat schützt die natürlichen Lebensgrundlagen und die kulturelle Überlieferung. [...]"
„Bayern bekennt sich zu einem geeinten Europa, das demokratischen,  rechtsstaatlichen,  sozialen und föderativen  Grundsätzen  sowie  dem  Grundsatz  der  Subsidiarität  verpflichtet ist, die Eigenständigkeit der Regionen wahrt und deren Mitwirkung an europäischen Entscheidungen sichert. Bayern arbeitet mit anderen europäischen Regionen zusammen."

Aus diesem Verfassungsartikel sowie dem ebenfalls einschlägigen Art.  141 BayVerf sind  eine Reihe von  Aufträgen zur Pflege und zum Schutz  der  bayerischen  Heimat abzuleiten, die auch in engem Zusammenhang mit den Bildungs- und Erziehungszielen in Art. 131  BayVerf stehen – zumal sie explizit auch die kommenden Generationen in den Blick nehmen. Zudem ist von Bedeutung, dass die bayerische Heimat hier im Kontext einer europäischen  Ebene  gesehen  wird  und  es  also  durchaus  ein  Nebeneinander von  Identitäten,  beispielsweise  einer  regionalen,  einer  nationalen  und  einer  
supranationalen geben kann. Somit treten schon in der Verfassung verschiedene „Zugehörigkeitsebenen“ miteinander wechselseitig in Beziehun. (Oberste Bildungsziele, S.37)

Erklärung und Kompetenzen

In der reflektierten Auseinandersetzung mit der Heimat liegt für eine interkulturelle Schulkultur die Chance,  Gemeinschaft und Identität und eben diese gegenseitige Toleranz auszubilden. Denn durch die aktive  Beschäftigung der Schülerinnen und Schüler mit den jeweiligen historischen Wurzeln lernen sie die  Besonderheiten ihrer Heimat kennen und sie zu pflegen. Sie  entwickeln daraus eine Verantwortlichkeit für den Erhalt von Umwelt, Bräuchen und Traditionen. Indem die Schülerinnen und Schüler sich mit dem  heimatlichen Raum auseinandersetzen und diesen wertschätzen, können sie ein Verantwortungsbewusstsein gegenüber Heimat und Nation erwerben und sich auch für die Idee der europäischen Einigung einsetzen lernen. Für die ganzheitliche Umsetzung dieses Bildungsziels müssen sowohl das Interesse an der Um- und Nahwelt der Heranwachsenden geweckt, als auch besondere Kompetenzen geschult werden, um Herz und Charakter zu bilden. (Ebenda, S. 39)

Die Schülerinnen und Schüler

  • lenken den Blick auf ausgewählte Aspekte aus der Landes- und Regionalentwicklung auch über entdeckendes Lernen vor Ort, damit sie die außerschulische und lebensweltliche Relevanz von Bayern als geographischen, historischen, politischen und kulturellen Raum unmittelbar erfassen,
  • begegnen  in  Exkursionen  außerschulischen  Lernorten,  um  ihre  Bereitschaft  zu  fördern,  das historische, landschaftliche und kulturelle Erbe ihres Heimat- oder Lebensraums wertzuschätzen und zu pflegen,
  • erkennen, u. a. auf Exkursionen, die Vielfalt von Natur und Kultur im Heimatraum,
  • sind sich der Notwendigkeit bewusst, ökologisch bedrohte Räume – insbesondere  in  ihrer  Erfahrungswelt – zu schützen, und tragen auf der Grundlage persönlicher Schlussfolgerungen  in  altersgerechter Weise zu umweltgerechtem und sozialverträglichem Verhalten im Heimatraum bei,
  • erwerben umfangreiche Kenntnisse in Bezug auf die historische Entwicklung Deutschlands und Europas,
  • entwickeln Interesse für aktuelle politische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche  Aspekte,  mit  denen insbesondere ihre Heimatregion, aber auch die Bundesrepublik Deutschland und Europa konfrontiert sind. In der Beschäftigung mit verschiedenen Themenbereichen dazu lernen sie u. a. auch politische sowie gesellschaftliche Partizipationsmöglichkeiten kennen, reflektieren in der Begegnung mit ehrenamtlicher Tätigkeit sowohl deren allgemeine Relevanz als auch die Möglichkeit eines persönlichen Engagements,
  • verstehen die Bedeutung der Muttersprache, zu der auch die Dialekte zu zählen sind, als Bestandteil der Identität und damit die Wichtigkeit, deren Beherrschung zu vertiefen und sie kenntnisreich anzuwenden,
  • besitzen ein Bewusstsein, dass Sprache in ihrer identitätsprägenden Funktion auch schützenswert ist,
  • schätzen regionale Besonderheiten und Brauchtümer wert, 
  • tolerieren und respektieren das kulturelle Erbe Anderer,
  • verstehen Fremdes auch als Bereicherung.