Bekenntnis zum Geist der Demokratie
Bildungsziel und Bayerische Verfassung

Zum Wesen der Demokratie gehört, dass ihre Grundwerte zwar als feste Orientierungspunkte gelten, die Art ihrer jeweiligen Verwirklichung in der Pluralität der Meinungen aber umstritten sein kann. Idealiter werden kontroverse Diskussionen in einer Demokratie von rationaler Argumentation, Kompromiss-
bereitschaft und Toleranz bestimmt. Auch die Schule selbst beschränkt sich nicht nur auf die Vermittlung von Inhalten oder den Kompetenzerwerb, sondern bietet viele Möglichkeiten, demokratisches Handeln im Schulalltag immer wieder konkret einzuüben.
Der Verfassungsauftrag „Bekenntnis zum Geist der Demokratie“ beinhaltet nicht nur die Wertgebundenheit unserer demokratischen Ordnung, sondern fordert unter dem Begriff der wehrhaften Demokratie zugleich Abwehrbereitschaft gegenüber radikalen bzw. extremistischen Einstellungen ein, die den Wertekatalog und die Verfassungsprinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Frage stellen. Aufgabe der Schule ist es auch, Jugendliche durch eine systematische Prävention so früh wie möglich gegen politischen Radikalismus bzw. Extremismus zu „immunisieren“. (Vgl. Oberste Bildungsziele, S. 35f..)
Erklärung und Kompetenzen
Das Erziehungsziel „Bekenntnis zum Geist der Demokratie“ wird in der Schule umgesetzt, indem die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen aus unterschiedlichen Bereichen erwerben: Neben dem Verständnis von Politik und Gesellschaft und der Bereitschaft, verantwortungsbewusst als Bürgerin bzw. Bürger in der Demokratie mitzuwirken, sind auch die Urteils- und Wertekompetenz unabdingbar und beeinflussen sich gegenseitig. Um an demokratischen sowie gesellschafts-politischen Prozessen Anteil nehmen zu können, muss eine ausreichende Befähigung zur Beurteilung der entsprechenden Sachverhalte vorhanden sein. Je gründlicher die Urteilsbildung erfolgt, desto angemessener, überlegter und wirksamer können die Bürgerinnen und Bürger am politischen Prozess teilnehmen. Die sogenannte Wertekompetenz beinhaltet, die ethischen Begründungen politischer Entscheidungen zu analysieren, Wertvorstellungen zu vergleichen, eigene demokratische Wertvorstellungen und Einstellungen zu entwickeln, diese zu vertreten, zu leben und gegebenenfalls auch zu verteidigen.
Anregungen und Materialien für den Unterricht
Stundenanregung: Politisches Systems Bayerns
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten mithilfe eines WebQuest in dieser Stundensequenz verschiedene Aspekte des politischen Systems Bayerns. Die Ergebnisse werden in einer digitalen Pinnwand zusammengetragen und in einem Gallery Walk präsentiert.
Schularten: Mittelschule, Realschule (erprobt), Gymnasium
Jahrgangsstufen: ab 8
Zeitumfang: 135 - 180 Minuten
Fach/Fächergruppen: Sozialkunde, Geschichte, Deutsch, Politik und Gesellschaft, GPG
Stundenanregung: Solidarität in der Krise – Was kann und soll ich tun?
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich am Beispiel der Corona-Pandemie mit der Bedeutung von Solidarität und ehrenamtlichen Engagement auseinander.
Schularten: Mittelschule, Realschule, Gymnasium (erprobt)
Jahrgangsstufen: ab 8
Zeitumfang: 45 Minuten
Fach/Fächergruppen: Sozialkunde, Politik und Gesellschaft, GPG, Religionslehre/Ethik
Stundenanregung: Politisches System Deutschland: Der Bundespräsident - wie viel Macht hat das Staatsoberhaupt?
In dieser Stunde setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Amt des Bundespräsidenten auseinander. Dabei werden u. a. auch Vergleiche zwischen dem GG und der BV gezogen.
Schularten: Mittelschule, Realschule, Gymnasium (erprobt), FOS/BOS, Wirtschaftsschule
Jahrgangsstufen: ab 8
Zeitumfang: 45 Minuten
Fach/Fächergruppen: Sozialkunde, Geschichte, Deutsch, Politik und Gesellschaft, GPG, Religionslehre und Ethik
Grundrechte und -pflichten
Der zweite Hauptteil der Bayerischen Verfassung ist den Grundrechten und Grundpflichten gewidmet, die einen besonderen Schutz durch die Verfassung erfahren. In den Unterkapiteln dieser Seite werden sukzessive einzelne dieser Grundrechte und -pflichten beleuchtet werden: